Venedig im August - Istrien im September

oder
Ohne Krimi geht der Manni nie ins Bett

 

 

Es war wieder einmal einer dieser Freitage, die nie zu Ende gingen. Trotzdem spürte er instinktiv, dass heute etwas passieren würde, was sein Leben für die kommenden Wochen verändern sollte.
Noch am morgen an seinem unaufgeräumten Schreibtisch mit dem Laptop und den ganzen Papieren dachte er nicht daran, dass er am Abend schon 453 km von zu Hause weg sein würde. Die immergleiche Arbeit, das ewig klingelnde Telefon und die Arbeit im Homeoffice, die manche abwertend "Bürotag" nennen, war aber dann an diesem Nachmittag abrupt und blitzartig zu Ende.
(oh weh - bin ich Krimi geschädigt!!)

Es war endlich Urlaub

Der erste Stop um 19.35 Uhr war in Glossenmoor zum Tanken. Ankunft in Marktbreit war um 21.10 Uhr. Wir standen wie immer auf dem Parkplatz direkt am Main.
Am Samstag ging es dann weiter um 9.10 Uhr über Füssen, Fernpass und die alte Brenner Alpenstraße bis nach Italien. Durch Österreich fuhren wir ohne GO-Box, da wir die Autobahn in Österreich vermieden haben.

Richtung Cavalese Der Weg führt uns dann weiter Richtung Dolomiten über Egna Ora in Richtung Cavalese, wo wir auch erst mal Rast machten.

Der 2. Übernachtungsplatz lag dann in Mitten der Dolomiten an einem Wasserfall unweit des Ortes Cavalese

Gabi war schon unten am Wasserfall und hat den Rückweg bereits geschafft. Neben dem Wasserfall gab es eine Rafting Station mit angeschlossenem Bistro.
Dort genehmigte ich mir vor der untergehenden Sonne das erste italienische Moretti. Ein Genuß!

Gabi am Wasserfall

Stellplatz bei Cavalese

Und so sah der Stellplatz vom Bistro und Wasserfall aus gesehen 

 

Milchkannen
Der Bauer hat die Milch seiner Kühe hier zur Abholung bereitgestellt. Die Kannen sind tatsächlich voll

 

Abendessen?
Die kleinen Zicklein sind wohl ausgebüchst. In Istrien hätten sie wohl Reißaus genommen

   

Am 26.8.07 geht es dann frisch geduscht nach einem reichhaltigen Frühstück um 9.40 Uhr weiter. Der Weg führt uns über  Predazzo zum 2000m hohen Passo Rolle

Wohnmobil und Pass -Fotomontage

und dann weiter über Fonzaso, Feltre, Treviso nach Cavallino-Treporti, wo wir um 14.40 Uhr am Camping Europa vorfuhren. Nach einer guten halben Stunde hatten wir uns unseren Platz für die nächsten Tage ausgesucht. Wir stehen mal wieder in der ersten Reihe mit Blick auf den Strand, nur getrennt durch den obligatorischen Zaun. Insgesamt löhnen wir auf diesem Platz 33€ pro Nacht.

Campingplatz Europa in Cavallino 
Rechts eine kleine Begrenzungsmauer und der Weg zum Strand

Direkt nach unserer Ankunft springen wir ins 24° warme Wasser. Danach kaufen wir am Platz im Supermarkt noch ein paar italienische Lebensmittel ein und bereiten uns ein Pastagericht zu dem dann auch ein Fläschen Wein geleert wird.
Die Nacht ist zwar warm, aber dafür sehr ruhig.

Gabi hat es sich zur Gewohnheit gemacht, morgens um 8 Uhr erstmal zum Baden zu gehen. Das gibt mir die Gelegenheit, auszuschlafen und mich später an den gedeckten Tisch zu setzen. Ich bin ja der Fahrer, der einer besonderen Pflege bedarf, damit ich mein Aufgabe im Urlaub zu aller Zufriedenheit bewältigen kann.

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Am Dienstag geht es nach Venedig. Mit der Vespa fahren wir zum Hafen nach Punta Sabbioni.
Für 3€ bringt uns das Schnellboot von Punta Sabbioni in 25 Minuten nach Venedig direkt zum Palazzo Ducale

Schenllboot auf der Lagune
Unser Flitzer, ein in die Länge gezogenes Sportboot

 

Es ist ziemlich heiß heute, das Thermometer zeigt mittags bereits 38° an und wir werden wie magisch mit dem Touristenstrom über einige Brücken zum Markusplatz geschwemmt

Suchbild - wo ist ein Quickborner zu sehen
Einer auf der Brücke kommt mindestens aus Quickborn!!

 

Taubenschlag
Die Tauben lassen sich durch die Touristen nicht stören

 

Auf dem Markusplatz gibt es ein paar Verkäufer, die für 1€ Mais in Tüten für die Tauben verkaufen. Wenn man die Hand mit Mais hinhält, setzen sich 2-3 Tauben auf den Arm und manchmal auch auf Kopf, Schulter oder sonstige Körperteile, die zur Landung geeignet scheinen.

Tauben und Touristen
So sieht es aus, wenn keine Tauben in der "Nähe" sind. Die Viecher wissen genau, dass ich kein Mais dabei habe

 

Maskenparade
Was wäre Venedig ohne seine Masken?

Die Masken sind aus Pappmache´ und sehr aufwendig gearbeitet. In den Läden werden auch prunkvolle Kostüme für den Carnevale angeboten.

Weiter durch Venedig kommt man an unzähligen Kanälen vorbei, auf denen neben den Gondeln auch viele andere Boote unterwegs sind.

Rushhour
Hier ist mal etwas Gondelverkehr

Vaporetto und Gondel
Statt für 150€ mit der Gondel kann man auch mit den Vaporettos (links im Bild) fahren.
Das ist so etwa wie eine Straßenbahn zu Wasser in Venedig und kostet 6€ für eine Stunde

Weiter geht es zur Rialtobrücke, die sich aber von Land nicht so richtig präsentiert. Auf der Brücke gibt es zahlreiche Geschäfte, in denen man teure Souvenirs kaufen könnte.

Ich bin fertig
Gabi auf der Punte di Rialto

Eine Riva?
Ein Porsche unter den Motorbooten

Manfred am Ende des Kanals
Unterwegs eine kleine Pause auf einer der zahlreichen Brücken

Baum zu viel gekalkt
Im Ca Pesaro ist eine Kunstausstellung - hier weißer Baum im weißen Raum
von den Schweizer Künstlern Urs Fischer und Ugo Rondinone

 

Am Markusplatz
Zurück geht es auch zu Fuß wieder zum Markusplatz

Am Markusplatz
Die Tauben habe ich weg geschickt

Noch ne Brücke
Gabi wird auch mal von anderen Herren fotografiert

Ein Bananaboat
Die Gondeln sind von Haus krumm wie eine Banane, damit der Gondolieri nur auf einer Seite rudern muß.
Die Geometrie der Gondel ist hier sehr schön zu sehen

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Zurück um 17 Uhr nehmen wir den alten Dampfer, der etwa eine Stunde benötigt. Als wir dann mit der Vespa über die Via Fausto zum Campingplatz zurück fahren, dachte ich, mich laust der Affe. Da hat doch glatt Einer aus Topolino Teilen einen Zaun gebaut. Und ich such mir einen Wolf nach den Teilen, die da miteinander verschweißt sind.

Topolino Ersatzteile
Topo Zaun

Topolino Ersatzteile
Scheint aus einem C-Modell zu stammen

Topolino Ersatzteile
Zündspule, Zylinderkopf, Verteiler, Trapezlenker und Pleuel, welch eine Verschwendung

 

Am Canale Pordelio
Auf dem Canale Pordelio in Cavallino-Treporti findet man auch solche Ruderboote

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Abends machen wir den Grill an und dazu gibt es Rosmarin Bratkartoffeln.

Köchin am Werk
Gabi - Born to Cook

 

Am Mittwoch ruhen wir uns aus nur baden, sonnen und lesen. Am Donnerstag geht es dann um 10.00 UHr weiter Richtung Trieste und Kroatien.

Unterwegs traue ich meinen Augen kaum. Eine UR APE steht am Weg, daneben eine Vespa Lampe Unten (Faro Basso) und einige Lambrettas. Sogar ein Casalini-Sulky steht da noch herum.

Wo? in San Giorgio di Livenza bei Enrico Bragatto

Ur Ape - noch intakt
Ur Ape - noch intakt

 

Eine Lampe Unten
Vespa und Lambretta in trauter Eintracht

Casalini Sulky
ein Casalini Sulky 3- Rad von Piaggio bei Enrico Bragatto

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Trieste ist eine Hafenstadt mit großer Reede. Es regnet in Strömen und stürmt. Zunächst suche ich mal den Topolino Club in Trieste

Welch eine Freude, als ich nach einiger Irrfahrt durch zu enge Straßen über zu hohe Berge endlich den Club Amici finde.

Club Amici della Topolino

Ich habe Glück und treffe den Präsidenten des Clubs, Herrn Antonio Lombardi. Erst zeigt er mir die Werkstatt und seinen Topolino C, dann die Clubräume. Nach dem obligaten Foto bekomme ich noch einen Club Orden, der irgendwann an meinem Topolino prangen wird

Antonio Lombardi
Antonio Lombardi hat viel Geduld mit mir (er Italienisch ich deutsch)

 

Danach geht es durch Trieste zum Hafen. Man sieht, die See ist aufgeraut.

Sturmflut

Blitz und Donner
Ein Blitz durchzuckt den Nachmittagshimmel

Blick aus meinem Schlafzimmer
Die Nacht verbringen wir in der Bucht von Trieste kurz hinter Muggia auf einem Standstreifen. Der Blick aus dem "Schlafzimmerfenster" zeigt, dass wir direkt am Wasser stehen. Nach 21 Uhr kommt auch kaum noch ein Fahrzeug vorbei.

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Istrien - Bucht von Rovinj (sprich ROHWIEN)

Am Freitag frühstücken wir gegen 8.00 Uhr und fahren dann weiter Richtung Rovinj. Um 9.00 Uhr sind wir schon in Slowenien und um 11.45 Uhr erreichen wir bei leichtem Regen den Campingplatz Polari in Rovinj. Wir können uns den Platz selbst aussuchen und haben mal wieder Glück, dass gerade ein Platz direkt am Wasser freigeworden ist

Campingplatz Polari
Unser Platz direkt am Wasser

Sunset
Am Abend hat sich das Wetter beruhigt und wir genießen den Sonnenuntergang
Blick direkt von unserem Wohnmobil auf die Bucht

Am nächsten Tag haben wir erst mal die Gegend mit dem Fahrrad erkundet und sind nach Rovinj gefahren, auf einem 7,5 km langen Radweg entlang an verträumten Buchten mit kristallklarem Wasser.

Das erste, was wir dann von Rovinj sahen, machte echt Lust auf mehr:

traumhafter Blick auf Rovinj
Blick auf den Altstadtkern von Rovinj mit seiner eindrucksvollen Kathedrale der Euphemia

 

Manfred auf der Mole
Manfred auf der Mole vor der Altstadt

Gabi auf der Mole
Gabi auf der Mole vor der Altstadt                    

Auf dem Weg hinauf zur Kathedrale der Euphemia wurde immer wieder der Blick auf die Dächer und das Meer freigegeben

Über den Dächern von Rovinj
Über den Dächern von Rovinj

Im Garten der Euphemia
Blick in den Garten und die Kathedrale

noch 2 Schritt zurück, bitte
Oben an der Kathedrale hat man eine schöne Aussicht

Gassen von Rovinj

Knoblauch und Peperoni

 

Schnapsauswahl gut

Früchteauswahl gut

Der Markt in Rovinj bietet eine Vielzahl frischen Obst und Gemüses an

 

Kathedrale zur heiligen Euphemia
Auf der Spitze der Kathedrale thront die heilige Euphemia. Wenn Sie aufs Meer schaut wird das Wetter gut, blickt sie jedoch aufs Land, wird das Wetter schlecht. Heute schaut sie aufs Meer

Rovinj
Blick auf die Altstadt von Rovinj

Blick auf Rovinj

Nach so viel Rovinj haben wir uns auch wieder auf den Abend und einen weiteren Sonnenuntergang gefreut. Pünktlich um kurz nach 20.00 Uhr war es wieder soweit. Heute wurden wir von einem besonders schönen Sonnenuntergang verwöhnt. Nur schade, dass das Schauspiel immer so schnell vorbei ist.

Sunset in Rovinj
Sonnenuntergänge sind einfach nur schön anzuschauen

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Am Sonntag mache ich einen Ausflug mit der Vespa nach Pula. 

Der Weg dorthin führt über Nebenstraßen und Feldwege über Bale, einem verschlafenen 885 Einwohner Dorf, weiter über Barbariga am Meer, Peroj, Fasana nach Pula. Als erstes sieht man das Amphitheater von Pula

 

Arena Pula
Die Arena sieht fast aus , wie das Colloseum in Rom

Arena Pula
Hier finden laufend Aufführungen und Konzerte statt       

Mehr hatte Pula dann aber auch für mich nicht zu bieten.

Unser Urlaub gestaltet sich derweil ganz gesellig. Unsere Camping Nachbarn, mit denen wir uns am Freitag zum gemeinsamen Essen und Trinken trafen, gaben uns wertvolle Tips für Restaurants, Einkauf und Weinversorgung.

Dabei ist alles
von links Gerlinde, Astrid, Doris, Willi, Hans, Manfred und Dietmar alias Pierre Richard

Gabi ging jeden Tag zum Schnorcheln. Am Dienstag (4.9) ist Schlechtwetter, Euphemia schaut auch in die falsche Richtung. Trotzdem holte Gabi die Brötchen und die Bildzeitung. Also wurde den ganzen Tag gelesen. Am Nachmittag hört es aber wieder auf und wir gehen mit den Nachbarn zum Weinbauern. Dort trifft sich eine großen Runde fränkischer Camper (siehe oben + einige mehr). Der Wein ist ok, wir zahlen 30 Kuna für 1,5l (sind etwa 5€). Um 21 Uhr fahren wir zurück zum Wohnmobil.

Auch der Mittwoch beginnt wechselhaft. Am Nachmittag klart es aber wie immer wieder auf. Abends gibt es Gemüsepfanne und Grillfleisch dazu.

Unwetter
Seltenes Schauspiel, eine Windhose über Rovinj

Am Sonntag machen wir einen Ausflug zum Limskifjord und nach Vrsar (sprich VRSAR). Landschaftlich toll gelegen, sieht aus, als wenn Winnetou gleich mit seinem Kajak angepaddelt kommt. Vom Anleger starten die Boote zu den verschiedenen Touren zu Höhlen, Muschelfarmen und auch nach Rovinj

Boot auf dem Limskikanal
Ausflugdampfer am Limskikanal

Anleger am Limskikanal
Gabi am Anleger

Am Limskikanal
Von der Aussichtsplattform hat man eine schöne Übersicht

der Koch war echt freundlich
Am Wegrand laden die Köche zum Spanferkel Essen ein

Spanferkel vom Grill
Hmm, lecker - das lassen auch wir uns schmecken

Wenn wir schon gerade dabei sind, wir waren auch in Rovinj zum Essen bei da Mario. Echt klasse!

Manfred und Gabi gehen aus
Ich durfte allerdings heute nichts trinken, da wir mit dem Roller da waren

 

Jacobsmuscheln
Gabi hatte u.a Jacobsmuscheln bestellt.

 

Am Montag mache ich mal wieder eine Ausfahrt mit der Vespa zu den Ruinen von Dvigrad in der Nähe von Kanfanar. Es sind halt
eingefallene Häuser, welches im Reiseführer etwa so beschreiben wird:...Um diesen stillen Ort ranken sich Mythen und Märchen. Die pittoresken Ruuinen der Sophienkirche und der einstigen Wohnhäuser umschwärmen bei schönem Wetter Bienen und schmetterlinge. In den Fugen der verfallenen Mauern wächst Thymian und verströmt seinen würzigen Duft. Ein Platz für Romatiker.

Naja, für mich war es eine kaputte, schlecht gesicherte alte Bauruine

Dvigrad
Ruine von Dvigrad

 

Dvigrad
Vorsicht ist geboten, dass einem kein Stein auf den Kopf fällt

Zurück am Womo. Abends nach Pasta und Wein bietet der Himmel wieder ein farbenfrohes Schauspiel

Sunset in Istrien
Kein Sonnenuntergang gleicht dem anderen

Jeder Urlaub geht einmal zu Ende. Am Mittwoch, de, 12.9. packen wir unsere 7 Sachen ein und machen uns auf den Heimweg.
Von Rovinj geht es über Koper und Trieste dann Richtung Udine. Bei Tolmezzo verlassen wir die Autobahn und nehmen Kurs auf den Plöckenpass in Österreich. Von da dann weiter über Lienz nach Kufstein und weiter über Rosenheim nach Wasserburg, wo wir unseren ersten Stop einlegen. In Österreich haben wir wieder die Maut gespart. Ausser 10€ für den Felbertauerntunnel.

Am nächsten Tag treffen wir uns mit unseren Freunden in Naumburg. Die beiden hatten heuer in Deutschland Urlaub gemacht und waren ganz in der Nähe.

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Dom zu Naumburg
Dom zu Naumburg

Wir sind endlich wieder mit dem Womo zusammen unterwegs
Treffen mit Arnim und Karin

Der Stellplatz auf dem Parkplatz Vogelwiese ist riesengroß und bietet auch Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung. Zur Altstadt sind es nur 5 Minuten. Wir genehmigen uns erst mal eine Original Thüringer Bratwurst und schauen uns den Ort an.
Abends gehen wir gemeinsam Essen. Damit ging unser Urlaub dann auch zu Ende. Was blieb, war das Frühstück am Freitag und die letzte Etappe.

Insgesamt sind wir diesmal 3050 km gefahren und haben 1500 € ausgegeben. Für 3 Wochen Urlaub ist das nicht wirklich viel Geld, wenn man bedenkt, dass in diesem Preis auch Diesel, Autobahn und Campinggebühren enthalten sind.

Wir werden sicher noch einmal nach Kroatien fahren. Vielleicht fahren wir dann ja auch mal die Küste runter bis Dubrovnik und schauen uns die ganze Küstenpracht an.

Italien ist alles in allem aber doch ein freundlicheres Land mit sehr viel offeneren und fröhlicheren Menschen. Dafür haben wir in Kroatien viele nette deutsche Camper kennen gelernt.

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