Meine erste APE!!!

letzte Änderung: 26.11.2008

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Der Motor muss komplett überholt werden. Über das Internet habe ich die Firma Uhlig in Neumünster kennen gelernt. Bei Uhlig wird noch repariert, statt ausgewechselt. Meinen defekten Motorblock kann Herr Uhlig schweißen. Gleiches gilt für den Deckel. Geht alles - sagt Herr Uhlig, aber saubermachen muss ich das Teil vorher selber.

Der Motor, da ist er noch ganz
das Polrad muss ich noch abbauen. Dafür benötige ich aber fachmännische Hilfe
Man erkennt: Scheibe, Mutter und davor Sprengring

 

Blick auf den Krümmer
Der "Krümmer" zeigt nach unten

Also erst mal alle Schrauben vom Zylinder gelöst. Das ging einfach. Dann den Kolben abgebaut. 
Dazu die beiden Federringe mit einer spitzen Zange herausnehmen und die Achse herausdrücken. 
Schon hat man den Kolben in der Hand.

Der Kolben mit Sicherungsring
Federring rausnehmen und Achse durchdrücken. Dann lässt sich der Kolben abnehmen

Kolben mit Kolbenringen
Oh weh, ein Kolbenring ist mir zerbrochen (60mm Außen-Durchmesser)
Auf dem Kolben steht 57,6mm (2. Übergröße?)

 

Bevor der Motor ganz zerlegt werden kann, muss erst das Polrad ab. 
Auf der Oldtimer Messe in Bremen habe ich günstig einen Abzieher erstanden und gleich am Polrad ausprobiert. 
Zuerst gar nichts - dann, nach leichten Schlägen mit dem Gummihammer sagte es Peng und das Polrad war runter. 
Es gab den Blick auf die Zündung (Unterbrecher, Lima..) frei

Lima und Zündung
sieht alles noch ganz gut aus. Getestet wird später

Dann wurde der Motor auseinander geschraubt, die beiden Hälften getrennt. 
Der Blick auf das Getriebe wurde freigegeben

Getriebe Teil 1  Getriebe Teil 2
Nach Lösen des  Sprengringes können die Zahnräder für die 4 Gänge heraus genommen werden. A
uf dem linken Bild sieht man am Ende der Zahnräder (links) das Walzenlager. 
Rechts habe ich die Achse hoch geschoben und mir fielen die Walzen entgegen. 
Prost Mahlzeit - zum Einbauen muss ich mir etwas ausdenken.

Das Dilemma - alle Walzen rausgefallen
Und hier das Dilemma in Großaufnahme: schick die kleinen Stäbchen, oder?

Nachdem alles zerlegt und gesäubert war, ging es ab damit zur Fa. Uhlig. Jetzt heißt es Warten auf den Motor. Denn wenn die Teile zurück sind, fängt es mit den ersten Montage Arbeiten an. Dann zeigt sich, ob meine Ordnung bei der Demontage ok war

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Die Kupplung hatte mir Herr Uhlig mit einem Abzieher abgebaut. Eine in Öl gelagerte Kupplung, die neue Belege bekommen soll. Aber vorher muss die Kupplung zerlegt werden. Das Kupplungspaket steht unter Federdruck und wird von einem Sprengring gehalten.

Kupplungspaket wird mit Dose zusammen gedrückt
Um das Kupplungspaket zusammen zu drücken, hatte ich die Idee mit der Dose

Mittels Schraubzwinge drücke ich das Kupplungspaket zusammen und kann dann den Sprengring mit einer Zange herausnehmen.

Kupplungspaket - mit Sprengring
Der Ring ist draußen und die Kupplungspaket wird jetzt langsam befreit

 

Die Kupplung, das unbekannte Wesen
Das sind die Bestandteile der Kupplung. 
Von links nach rechts: Sprengring, Kupplungsscheibe, Scheibe mit Innenzahnkranz, Ks, SmI
Zahnradpaket, Druckplatte mit den Federn

 

Die Kupplungsscheibe - sollte ersetzt werden
Die Kupplungsscheiben will ich ersetzen

Den Zusammenbau habe ich schon mal probiert. In der richtigen Reihenfolge die Teile übereinander legen und dann wieder die Dosennummer mit Schraubzwinge anwenden. Den Sprengring vorher mit auflegen, weil man hinterher nicht mehr über die Zwinge kommt. Dann muss nur noch der Sprengring eingesetzt werden und fertig wäre die Kupplung.
Der letzte Satz wird natürlich geändert, sobald ich die Kupplungsscheiben habe und die Kupplung wieder zusammen gebaut ist.

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Das Differential ist auf den ersten Blick nur schmutzig. Mal sehen, was das Reinigen und Montieren noch an Überraschungen bereit hält.


nur schmutzig, wie es aussieht.

Zuerst wird hier der Sprengring abgezogen und der Umschalthebel für Vorwärts/Rückwärts abgenommen. Dann alle Schrauben lösen (sind alle gleich lang) und die beiden Gehäusehälften auseinander ziehen. Der Blick auf das Innere lässt hoffen.
Hier sind wohl nur Reinigungsarbeiten und eine neuen Dichtung fällig.


Die Position des Umschalthebels beim Zusammenbau beachten!

Als Nächstes werden alle Zahnräder herausgenommen und das Gehäuse gereinigt.

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Die Bereifung steht zwar erst viel später an, sollte aber schon rechtzeitig überlegt sein. Auf den alten Reifen meiner APE stehen z.B verschiedene Informationen. Die Größe ist 4,00 - 8 und die Lastkennzeichnung ist 5PR und 6PR.
Da die zulässige Last meiner APE mit 400 Kg angegeben ist, sollte ein Reifen der Klasse 55 völlig ausreichen.
Die Reifenbelastbarkeit berechnet sich einfach mit Achslast : 2, hier also in Ermangelung weiterer Daten  400Kg :2 = 200Kg
Index 55 erlaubt 218Kg.

Außerdem ist die Auswahl an Reifen heute nicht mehr sehr groß. Ich habe Heidenau und Continental gefunden, wobei das Profil des Conti sehr schön nach Oldtimer aussieht, während der Heidenau heute noch für kleine Hänger verwendet wird

Wissenswertes zum Thema Reifen:

Früher bei alten Fahrzeugen wurde auch noch PR verwandt. PR steht dabei für Ply Rating.

Ply Rating (PR Zahl)
ist eine veraltete Tragfähigkeitskennung von Reifen, die die Baumwollcord-Lagen im Reifenunterbau angab (8 PR = acht Lagen). Heute dient sie als Kennzahl der Reifenfestigkeit für unterschiedliche Fahrzeuggewichte. (4 PR = 4 Lagen, normale) (6 PR = 6 Lagen, Reinforced)

Ply
Englische Bezeichnung für Lage. Gemeint sind die Gewebelagen im Reifen

Tragfähigkeitskennzahlen (unterer Bereich)    

Kennzahl

Index

Kennzahl

Index

Kennzahl

Index

Kennzahl

Index

Kennzahl

Index

Kennzahl

Index

30

106

40

140

50

190

60

250

70

335

80

450

31

109

41

145

51

195

61

257

71

345

81

462

32

112

42

150

52

200

62

265

72

355

82

475

33

115

43

155

53

206

63

272

73

365

83

487

34

118

44

160

54

212

64

280

74

375

84

500

35

121

45

165

55

218

65

290

75

387

85

515

36

125

46

170

56

224

66

300

76

400

86

530

37

128

47

175

57

230

67

307

77

412

87

545

38

132

48

180

58

236

68

315

78

425

88

560

39

136

49

185

59

243

69

325

79

437

89

580

Kennzahl auf dem Reifen (z.B.55)

Index = max.Tragfähigkeit in kg

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Der März ist ein guter Monat, um wieder draußen an der APE zu arbeiten. Da in diesem Monat auch mein Geburtstag ist (Sternzeichen Fische), leiste ich mir einen Kompressor zum Geburtstag (und ein Schweißgerät, aber davon später mehr)

Der Güde Kompressor wird zum Sandstrahlen benötigt und sofort ausprobiert. Mit 315l Ausblasleistung und einem 50l Tank lässt sich das Sandstrahlen trefflich bewerkstelligen.

 

Güde Kompressor
Güde 415/10/50, der hat genug Puste zum Sandstrahlen

 

Und hier einige Ergebnisse nach dem vorher - nachher Prinzip:

Bremstrommel vorn, vorher         Bremstrommel vorn, nachher
Vorher, an einer Stelle habe ich schon vorab mal getestet                und nachher die saubere Bremstrommel

Luftleitblech vorher                      

Das Luftleitblech vorher                                                              und nachher, kaum wieder zu erkennen

Bis jetzt habe ich noch keine Farbe eingesetzt. Das ist tatsächlich das nackte Material. Am Wochenende kommt da dann doch etwas Grundierung drauf.
Zum Sandstrahlen habe ich mir 2 verschiedene Körnungen Quarzsand besorgt und 2 Sack Glasperlen zum polieren. Die Glasperlen habe ich Testweise auf einem Stück verdrecktem, oxidierten Aluminium ausprobiert - das wurde auch wieder sehr schön blank. Bilder von den Glasperlen-Sandstrahl Ergebnissen zeige ich später, da die Nachbehandlung, wie der Name schon sagt, erst später passiert.

Mal sehen, was die Nachbarn zu meinem neuen Hobby sagen. Immerhin ist der Kompressor nicht ganz geräuschlos. 

 

Ein Haufen APE
Falsch zusammengebaut?  nein, Versandfertig zum Strahlbetrieb Juhl Feinstrahltechnik

Bei Interesse ruhig mal reinschauen bei http://www.feinstrahltechnik-juhl.de/13765.html

 

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Nachdem ich eine ganze Menge an Kleinteilen gestrahlt habe und das Ganze nicht gerade leise ist und außerdem sehr staubig, habe ich mich entschlossen, die großen Teile zum Strahlen zu geben. Ganz in der Nähe gibt es den Betrieb Feinstrahltechnik Juhl, der sich eigentlich auf amerikanische Straßenkreuzer spezialisiert hat.  Sei´s drum. dies ist eben ein kleiner Straßenkreuzer aus Little Italy

Was vorher ganz brauchbar aussah, kommt dann doch mit einigen Löchern zurück

Detail der Dachhaube 
Im Dach ist das kleine runde Loch ein ganzer Streifen. Der muss ausgewechselt werden.
Rausschneiden und neues Stück Blech einsetzen

Detail Dach mit Rostlöchern
Auch auf der anderen Seite das gleiche Drama. Das war vorher schön unter der Lackschicht verborgen.

Dachhaube komplett
So gesehen sieht das Teil gar nicht so schlecht aus


 

 

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Pünktlich zum 1. Dezember habe ich das letzte Großteil von meinem Feinstrahlmeister Juhl zurückbekommen. Und was soll ich sagen - es sah gar nicht so dramatisch aus, wie ich befürchtet hatte.

Jetzt kann es losgehen mit den Karosserie Arbeiten.

Blick auf das Chassis von vorn
Chassis von vorn. Oben links sieht man ein Rostloch. Es ist aber nicht besonders groß. Der Rest am oberen Rand ist ok soweit.

Blick auf das Chassis von hinten
Von innen ein ähnliches Bild. Das Loch oben hatte ich ja schon herausgeschnitten. Mit Filzstift habe ich die Stellen markiert, die ein neues Blech erhalten sollen. So spare ich mir, den ganzen Boden neu zu gestalten.

Chassis vorn rechts - leichter Lochfraß
Das ist das einzige Loch am oberen Chassis

 

Jetzt geht es ans Eingemachte, keine Ausreden mehr - Bleche biegen und einschweißen. Erster Versuch!

Nachdem das erste Blech nach dem Kanten etwas zu klein geraten war, hatte ich den Bogen beim 2. und 3. Blech schon einigermaßen raus. Dann kam der Kampf mit meinem Schweißgerät. Falls man die Schweißgarnitur nicht richtig hält, transportiert der Draht nicht. Die Schweißgarnitur mus fast gerade aus dem Gerät herauskommen, sonst kommt kein Draht.

Und dann war das erste und zweite Bleich drinnen. Ich habe nur ein ganz klein wenig die Flex bemüht. Immerhin ist es jetzt kurz nach dem 2:1 für Bochum gegen HSV und da sind die Nachbarn ohnehin schon etwas angefressen.

Hier meine ersten Schweißergebnisse:


gekantetes Blech von unten eingesetzt und gepunktet. Als nächstes werde ich die Punkte glatt flexen und dann die Nähte verzinnen


und hier das 2. Blech oben aufgesetzt und einmal die Flex drauf gehalten - nur so zum Spaß. Das wird noch geglättet und auch die Seiten bearbeitet.

So kann es jetzt weitergehen. Jeden Abend ein Blech vorbereiten und einsetzen. Dann sollte es vorangehen. 

Wir haben jetzt den 21. Februar 2007. Mit der Schweißerei geht es nur  langsam voran. Immerhin hat Asinello jetzt seine Nummer wieder bekommen.

Hier ist seine Seriennummer, so wie es sein soll an der richtigen Stelle.

Die Seriennummer der APE vorn am Armaturenbrett 
Das passt zu ihm

In Kürze habe ich das Unterteil der Karosserie fertig. Dann kommen auch wieder einige Bilder zu den Ergebnissen.

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Jetzt geht es an die Rekonstruktion der Regenrinne. Bei näherem Betrachten war die doch so morsch, dass ich mich entschlossen habe, sie abzuschneiden.
Das Abschneiden ging ruckzuck. Danach habe ich mir 25mm breite Blechstreifen geschnitten.

Das sah dann in etwa so aus:

Blechstreifen, direkt nach dem Fang
25 mm breiter Streifen, nachdem ich ihn mit der Handschere abgeschnitten habe.

Dieser Streifen wurde dann mit Kunststoffhammer und Amboss gerichtet. Danach ging es an die Schleifscheibe zum entgraten.

Blechstreifen, nach dem ersten Arbeitsgang
sieht doch schon ganz manierlich aus

Jetzt geht es an die Kantbank, wo ein 5mm breiter Rand gekantet wird.

Kantbank von Dinosaurier
Die Kantbank ist zum Einspannen in den Schraubstock und kann bis zu 65 cm lange Streifen abkanten

gewinkelter Streifen
So sieht die Regenrinne nach dem Kanten aus

Auf der Bremen Classic Messe habe ich gelernt, dass man so ein Blech auch mit wenigen Handkniffen selber strecken kann. Dazu fertigt man eine Schablone der Rundung an.

Holzschablone
Schablone aus wasserfest verleimten Holz (sehr hartes Holz)


Die Kurve passt

Jetzt wird das vorbereitete, gekantete Blech mit einer Schraubzwinge auf der Schablone befestigt und dann mit dem Hammer sanft um die Kurve getrieben. Dabei immer wieder richten, damit die Rinne nicht schief wird.

Hilfs-Streckbank
Den Winkel an der richtigen Stelle auflegen und fixieren.

Hilfs-Streckbank mit Delinquent
Mit sanfter Gewalt wird der Winkel von Hand an die Form gedrückt und mit ein paar Hammerschlägen gerichtet.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Hier ein fertiges Teilstück der Regenrinne.

Regenrinne fertig zum Einbau 
fertiges Teilstück mit Schweißlöchern

Nachdem alle Teile vorgefertigt sind werden sie eingeschweißt.

Vorher wird aber noch die alte Regenrinne abgeschnitten. Das sieht dann so aus:

Ein Stück APE wird abgeschnitten
Hier habe ich die verrottete Regenrinne abgeschnitten

Regenrinne an APE
Das neue Teil passt genau

Und wird jetzt eingeschweißt


Die ersten Punkte sind gesetzt. Nach jeden Punkt muss die neue Rinne mit dem Hammer richtig angeschlagen werden.

Am Schluss wird alles verschliffen und sieht dann wie Neu aus.

 

Die Türen sind eine einzige Katastrophe.

komplette Tür

Unten hat der Zahn der Zeit ganz schön genagt. Das muss wohl ausgetauscht werden.
(rausschneiden und neues Stück einsetzen)

 

Tür Detail
Einstiegslöcher des Blechwurms.

Die Türschlösser sind total verbogen und provisorisch angeschraubt. Ich säge die entsprechenden Stellen heraus und fertige die Teile neu an.

So baut man ein neues Schloß:


2 Bleche der richtigen Größe schneiden, Eines für den Sockel, das andere für das Oberteil


Sockel biegen nach Vorlage und Oberteil ebenfalls.

Das Ganze brauchte natürlich einige Versuche, bis ich herasubekommen habe, wie die Maße sein müssen. Im Oberteil muss die Öffnung für die Türbetätiger gedengelt werden.

Danach kann weiter gebogen werden.


Die beiden Teile sehen doch schon ganz passabel aus. Jetzt werden sie angepasst


Auf dem Oberteil habe ich genau wie in der Vorlage noch eine Scheibe aufgeschweißt
Das Unterteil hat bereits die Löcher für die Schweißpunkte zur Montage


Jetzt müssen die beiden Teile noch zusammengefügt werden
und können dann auf das Türblatt geschweißt werden

Insgesamt habe ich schon wieder 5 Abende mit der Tür zugebracht, ohne dass sie etwa schon fertig wäre.

Aber wie sagt man:              Der Weg ist das Ziel. 

In diesem Sinne werde ich weiter pusseln und - versprochen - auch weitere Bilder einstellen

 

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Under Construction - wird ständig erweitert