Meine erste APE!!!

Blinker  |  Bremsen  | Zündspule  | Lenker | MotorLenkstange | Differential

Da steht sie nun und wir machen eine erste Bestandsaufnahme. Ich benötige erst mal vernünftiges Werkzeug!

Ein Blick in den Innenraum zeigt nur ein ungefähres Ausmaß dessen, was auf mich zu kommt


Motorabdeckung nach vorn geklappt


Motorabdeckung über den Motor
Sitz sieht grauslich aus, aber den auf zu arbeiten,  ist wohl die einfachste Arbeit.

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Das Ausstellfenster spiegelt nicht etwa! Auf dieser Seite ist Asinello wohl etwas warm geworden. Fenster im Eimer, Türgriff und Schloß im Eimer, Seitenscheibe fehlt.
Auf der anderen Seite sieht es nicht viel besser aus.

Meine erste Tat, nachdem ich mir heute Regale gebaut habe und kleine Sortimentskästen von Arnim geborgt habe, war die Demontage der Türen. Dann kommt man etwas besser ran an die Kleine.

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Als nächstes erst mal Kleinteile abbauen. Die Blinkergläser lassen sich mit 3 Schrauben lösen, kein Problem. Blinker rechts sieht noch ganz ordentlich aus. Nur das Dichtungsgummi ist hinüber.
Blinker links hatte ja einen Feuerschaden. Das Glas ist nicht mehr zu retten.

Im Blinker selbst dann eine kleine Bienenwabe.
Die Beschriftung auf dem intakten Blinkerglas: 

MOD.    DEP
SIEM     3641
IGM 1100 LAX
MADE IN ITALY

Wer so etwas hat, bitte bei mir melden. Ich brauche eines.
Die Demontage des Blinkergehäuses geht nach kurzem Widerstand. Jeweils oben und unten sind die Gewindestangen zu lösen, danach kann man das Gehäuse nach außen ausbauen.



in der Mitte das weiße ist eine Bienenwabe. Gut zu erkennen ist der Zustand der Dichtungsgummis

 

Danach geht es an die Pritsche. Zuerst Heckklappe abbauen. Die Verriegelung und die Scharnierbolzen sind später zu ersetzen.
Bei erstem in Augenscheinnahme sieht es so aus, als wäre die Pritsche mit jeweils 10 Schrauben auf den Rahmen montiert. Diese Schrauben sind alles verrottet und ich habe meine liebe Mühe, sie am Sonntag mit nicht allzu viel Lärm zu lösen. Die Schlitzschrauben kann man nicht gleichzeitig mit dem Schraubenzieher festhalten und unten dann die Mutter abdrehen. Ich bohre also jeweils am Ende des Schlitzes ein Loch (noch mit in den Schraubenkopf, drehe dann 2 Schrauben rein und fertig ist die Arretierung. Nachdem auf diese Weise alles Schrauben ab sind, müssen jetzt vorn unten an der Pritsche noch 4 Bolzenschrauben vom Chassis abgeschraubt werden.
Abends um 6 war Asinello dann vom Kasten befreit.

Ein Rad habe ich auch schon mal abgebaut. Die Trommel ist fest und muss abgebaut werden.


Man kann sie jetzt schon von Hand anheben

 


Geht ja eigentlich ganz gut voran.

Das Kabel zum Rücklicht und Blinker (fehlt) werde ich einfach abreißen und später dann ein Neues einziehen. Wird schon nicht so schwierig sein für einen Indschinör

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Als nächstes werden die Träger für die Pritsche abgeschraubt. Jetzt kommt man auch besser an die Bremstrommeln heran. Die werden mit sanfter Gewalt abgeschlagen, und zwar habe ich ein Brecheisen von hinten an die Trommel gehalten und dann mit dem Hammer Pö a pö die Trommel abgeschlagen. Vorn ein einziges Desaster. Das Innenleben ist zerbröselt und muss komplett erneuert werden. Hinten waren die Bremstrommel und das Innenleben auf den ersten Blick noch brauchbar. Natürlich muss alles überholt werden, aber die Einzelteile machen einen guten Eindruck.

Jetzt können auch die Kabelbäume abgenommen werden. (Zeichnung von der Lage der einzelnen Strippen gemacht.). Es ist wahrscheinlich einfacher, später alle Kabel zu erneuern und auch neu zu verlegen und zu verdrahten. Aus dem Internet habe ich verschiedene Schaltpläne gezogen. Damit wird es gehen.
Aus der Kabine habe ich dann die Scheiben ausgebaut. Die Dichtungsgummis müssen zerschnitten werden, weil das Gummi hart und porös ist. Danach konnte die Kabine abgenommen werden. Ein Bolzen ist dabei wieder gerissen.

Jetzt sieht Asinello schon ganz übersichtlich aus und weitere Schäden werden sichtbar


Back to the Roots. Man kann sie schon von Hand anheben

 


die vordere Bremse ist total zerschlissen. Beim Abbau der Trommel viel ca. ein kleiner Eimer voll Dreck aus der Trommel, sowie eine Bremsbacke (zerbrochen)


die hinteren beiden Bremsen sahen dagegen noch ganz manierlich aus. Da kann man noch was retten.

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Das ist die Zündspule. Die Kontakte sind abgerissen. Links daneben ein Bolzen vom Kurbelgehäuse. Man sieht Ölaustritt und ein gerissenes Gewinde. Ich hoffe, dass man das Schweißen lassen kann.

Schaun mer mal

 

Der Ausbau des Tanks gestaltete sich einfach. 2 Schrauben lösen und schon hatte ich den Tank in der Hand. Die Benzinleitung ist so hart, dass ich sie abgeschnitten habe. Im Tank selbst war noch eine ölige Flüssigkeit. Ich nehme an, das Benzin ist im Laufe der Zeit verdunstet und übrig blieb das Öl. Der Tank sieht ganz gut aus. Der Benzinfilter muss gereinigt werden und die Dichtung vom Einlass muss erneuert werden.
Dann habe ich einige Teile vom Lenker abgebaut. Das wird noch ein Drama, wenn es an das Zusammenbauen geht. Die Elektrik macht mir keine Sorgen. Es sind eher die Baudenzüge, die alles erneuert werden müssen. Bis jetzt weiß ich auch noch nicht, wie man den Schalterkasten am Lenker demontiert. Die Linke Seite mit Kupplung und Schaltung habe ich abgebaut - Grauen vor dem Einbau der Baudenzüge (hatte ich wohl schon erwähnt)


Um den Lenker auszubauen, ist es ratsam, die Elektrik zu demontieren, hier Blinker und Lichtkontroller sowie Verteilerkasten für Licht/Blinker

Verteiler für Licht und Blinker mit Kontrollampen
So sieht das dann von unten aus

 


Zündschloss von unten

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Am Heiligabend wurde ich dann erstklassig ausgestattet. Ein Piaggio Service Overall

        
So lässt es sich trefflich arbeiten. Der Overall ist fast zu Schade, um ihn schmutzig zu machen

Am 2. Weihnachtstag ist dann wieder Großkampftag. Erst mal alles um den Motor herum abschrauben. Luftfilter mit Vergaser geht einfach (nur ein Bolzen abgerissen). Links ist dann ein herrenloser Hebel. Ich nehme an, dass ist irgendwie ein Choke oder so ähnlich. Der Baudenzug ist am Ende nicht angeschlossen, landet aber beim Vergaser.
Nachdem ich alle anderen Baudenzüge zumindest am Ende gelöst habe, geht es wieder an den Lenker. Der Lenker wird gelöst, die Handbremse abgebaut, alle Baudenzüge am Lenker ebenfalls gelöst. Muss ein Genie gewesen sein, der sich die Führung und Aufnahme der Baudenzüge ausgedacht hat. Wenn ich das wieder zusammen bekomme, verleihe ich mir das goldene Band der Geduldsspieler.
Na ja, ab muss sowieso alles. Fotografiert habe ich das Meiste.
Heut noch den Motor raus. Eine Schraube vorn am Motor gelöst. Den Anlasserhebel kann man ohne Werkzeug herausnehmen (das ist so ein Feder Mechanismus). Dann noch die Schrauben vom Differential gelöst und den Motor nach links abgezogen. 

Ohne Motor, nur noch das Differential zu sehen
ohne Motor sieht Asinello ja ganz manierlich aus 

 

APE Motor, 150 ccm, hoffentlich!
da liegt er nun und wartet auf bessere Zeiten

Ist das eine Seriennummer?
Einzige Nummer auf dem Rahmen
Ja kann das denn jetzt die Seriennummer sein? Ich glaub das noch nicht

Bei genauerer Inspektion des Motors dann doch noch die Erlösung. Die Motornummer im Block lautet:

AC4M 50606

und das bedeutet lt. Internetrecherche Baujahr 1964. Das ist doch mal was.

28.12.05 und weiter geht es mit der Demontage. Dank Gasstrahler habe ich kuschelige 2°C in meinem Carport (Seiten sind ja geschlossen und vorn hängt eine Plane davor).

Jetzt geht es endgültig an den Ausbau des Lenkers und der Lenkstange mit Vorderradaufhängung. Der letzte Baudenzug zum Gasgriff abgebaut und der Lenker lässt sich zerlegen. Die Schaltergruppe mit Kabel ziehe ich samt Lenkkopf ab. Den Schalter bekomme ich immer noch nicht ab. Sehen wir mal später nach, wenn es an das Bearbeiten der Einzelteile geht.

Oben an der Lenkstange löse ich die beiden Kontermuttern. Die Lenkstange gleitet jetzt nach unten heraus, samt Kugeln aus dem Kugellager. Unten das Gleiche, jedoch mit größeren Kugeln.
Jeweils ein Hälfte des Lagers verbleibt in der Lenkführung. Ausbau später nicht ausgeschlossen.
Erstmal alle Kugeln wieder einsammeln.
Oben sieht es jetzt so aus:

Lager von der Lenkstange oben
Hier lagen gerade noch viele kleine Kugeln drin.

Ape ohne Vorderrad
Nachdem das Vorderrad ausgebaut ist, kommt man schon etwas besser an die Baudenzüge heran

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Jetzt bleiben nur noch wenige Teile zum Ausbauen. Ich versuche mich am Differential. Auf beiden Seiten jeweils 2 Schrauben gelöst und man kann die Lagerschalen herausnehmen. Die Antriebsachse sträubt sich aber. Typisch Asinello (Asinello = kleines Eselchen it.)
Also Kettenkasten öffnen und hier weiterversuchen. Die Mutter auf der Antriebsachse ist mit einem Splint gesichert - raus damit!
Die Mutter lässt sich nicht lösen, da die Antriebwelle mitdreht. Hier habe ich noch keine Idee, wie ich die arretieren kann.

Blick auf die Antriebsachse im Kettenkasten
Den Splint habe ich gelöst, aber wie dann die Mutter lösen. Alles dreht sich, alles bewegt sich. Wo kann man das arretieren?


Bleibt mir nichts anderes üblich, als an die Bremsen zu gehen. Die Eingeweide (Bremsbacken usw.) lassen sich gemütlich ausbauen. Die Kolben im Bremszylinder sind total verrostet und lassen sich nicht bewegen. Eine Bremsankerplatte lässt sich ausbauen. Bei der anderen sträubt sich eine Schraube (oder Mutter). Das lass ich auch erst mal liegen, bevor die Mutter total vergnaddelt ist.

Letzte Tat für heute ist die Drehstab Federung. Eine Seite werde ich mal lösen. Vielleicht kommt mir dabei die Idee, wie ich die Antriebswelle los bekomme.

Bremse hinten rechts ohne Bremsklötze usw. Federbein gelöst
Die Bremsankerplatte ist los, ebenso die Drehstabfeder.
Alles grob vom Dreck befreit.

So sieht das Werk jetzt aus: 

APE ohne alles? nur noch Differential und Hinterradaufhängung
Die letzten großen Fragen: Wie bekomme ich das Differential und die Antriebsachsen heraus?

 

 Das war es für heute. Jetzt erst mal aufwärmen am Computer und diese Zeilen getippt.

 

Der Tag der Wahrheit über Differential und Antriebsachse. (11.1.06)
Nachdem der Splint gezogen war und Antriebsritzel und Kette entfernt war, musste nur noch die Antriebsachse aus dem Differential gezogen werden. Dazu habe ich Scheiben auf die Achse gesteckt, die innen größer waren, als das Kugellager (etwa 35mm).
Jetzt Mutter wieder drauf und Mutter angezogen. Stück für Stück kam mir die Achse entgegen. Na Bitte, geht doch. Nachdem auf diese Weise dir Achse ausgezogen war, konnte ich das Differential bequem mit in den Keller nehmen. Die ganze Aktion hat mich auf beiden Seiten jetzt nur 30 Minuten beschäftigt. Ich brauchte nicht einmal meinen Ausgeh-Anzug dafür ausziehen.

 

Jetzt ging es an die Kettenkästen mit den Hinterrädern. Die Drehfedern wurden gelöst und die beiden Schwingenteile mit sanften Schlägen vom mittleren Achslager abgeschlagen. Kurz danach hatte ich sie auch schon in der Hand . Bevor ich das mittlere Achslager abgebaut habe, erst noch die Mutter, die das Lager und die Gummipuffer hält, abgedreht. Der aufmerksame Leser sieht sofort, dass die Drehrichtung zum Abbauen natürlich andersherum ist.

 


Die Muttern mit einem Meißel abdrehen - das geht!!

 

 


Die Drehfeder ist in einem Kunststoffbett gelagert. Das muss nur gereinigt werden.

 


So sieht das Achslager aus, welches mit 4 Schrauben am Rahmen befestigt ist

Jetzt haben wir uns die Kettenkästen vorgenommen (wir heißt: ich hatte Verstärkung von einem Freund und KFZ Fachmann)
Das Ritzel hinten ist genau wie vorne mit einem Splint gesichert. Auf der einen Seite war es ein alter Nagel. 
Splint ziehen, Mutter lösen und Kette mit Zahnrad herausnehmen. Die Kette musste allerdings geöffnet werden (Kettenschloss). Dann wurde die Antriebsachse mit festen Schlägen aus dem Achslager getrieben. Auch diese Teile sind jetzt bereit zur Restauration.


Hintere Öffnung des Kettenkasten. Statt Splint war es hier ein Nagel
(Bild leider unscharf)

 

Dann ging es an die Vorderachse. Die war ja schon ausgebaut. Das Schutzblech ließ sich nicht abschrauben, da die Schrauben total verrostet waren. Die wurden mit dem Meißel abgeschert. Dann konnte man das Schutzblech nach oben abnehmen. Diverse Stehbolzen wurden entfernt und dann war die Vorderachse auch zerlegt. Die Bremse ist hier völlig hinüber. Was noch zu retten ist, muss ich erst noch prüfen. Hier ist evtl. ein größerer Posten zu ersetzen.

 


Die Vorderachse ist draußen, Stoßdämpfer ebenfalls, die Feder wird nur auf eine Aufnahme gedreht.
Was sich die Italiener das so ausgedacht haben, ist schon erstaunlich.

 


Vorderachse gefangen! Mein Helfer hält die Trophäe hoch


Was hatten wir noch gemacht? Unteres Lenkerlager ausgedrückt, Karosse auf den Rücken gelegt und oberes Lenkerlager ausgedrückt. (lange Stange von oben gesteckt und mit Hammerschlägen das Lager heraus geschlagen).

 

14. Januar 2006 - Man glaubt es kaum, aber die APE ist jetzt zerlegt und kann in kleinen Portionen restauriert werden.

Mehr dazu im Kapitel --> Bearbeiten.

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